Frühjahrssegeln 2025 - Seite 2


Von Søby nach Marstal mit Wenden und Halsen

 

Würden wir unser heutiges Ziel Marstal auf direktem Weg ansteuern, wären wir in nicht mal drei Stunden dort. Aber wir wollen ja segeln, also kreutzen wir fröhlich hin und her. Aber bevor es so weit ist, müssen wir erst mal aus dem Hafen rauskommen. Auch heute will uns der Wind nicht weglassen, drückt den Bug immer wieder nach Steuerbord, so dass wir die Ausfahrt nicht erreichen. Aber auch dafür weiß unser Käptn Rat - wir fahren rückwärts heraus, und das klappt prima. 

Kaum sind wir draußen, werden Segel gesetzt. Wir fahren heute einige Wenden und auch mal eine Halse, und alle packen mit an. Tja, und der Bonden muss natürlich auch mal ans Ruder, das versteht sich von selbst...

Als wir in Marstal ankommen, hat zwar das dortige Schifffahrtsmuseum schon geschlossen, aber das Außengelände kann ja zu jeder Zeit besichtigt werden, und wir waren ja schon ein paar mal in dem schmucken Museum. 

Die Abende an Bord sind auch immer schön - nicht nur, wenn die Bordparty tobt. An den Tischen werden Brett- oder Kartenspiele gespielt, manch einer sitzt still in einer Ecke und liest, an anderer Stelle wird geklönschnackt - oder auch das Tagebuch aktualisiert, um dann so einen Reisebericht schreiben zu können. 

 

"Farvel Danmark" - es geht nach Kappeln

Wir verlassen dänische Gewässer; es geht so langsam wieder nach Hause. Erneut werden wir mit einem fantastischen Segelwetter verwöhnt, und versüßt im wahrsten Sinne des Wortes wird die Fahrt noch durch das große Blech voll Kuchen, den mein Ältester für alle bäckt. 

Um in den Hafen von Kappeln zu kommen, muss auch wieder eine Brücke passiert werden. Gemeinsam mit uns legt der Zweimaster Elegant an, ein 1889 gebautes Plattbodenschiff unter holländischer Flagge. (Man lasse sich nicht durch die dänische Flagge am Top täuschen - sie kam wie wir aus dänischen Gewässern und hatte wohl vergessen, die deutsche Flagge zu setzen.)

Ich mag Kappeln und ganz besonders den kleinen Museumshafen mit seinen schmucken kleinen Segelschiffen.

 

Es ist nun schon wieder unser letzter Abend an Bord - morgen geht es nach Kiel. Zumindest einige von uns bleiben sehr lange wach, denn um Mitternacht gibt es noch etwas zu feiern: Unser Bordbäcker hat Geburtstag!  Und nun weiß man auch, was es mit dem anfangs erwähnten alternativen Titel auf sich hat. 

 

Abschied in Kiel

Nun also der letzte Tag auf See. Und er wird uns ein paar schöne Schiffsbegegnungen bringen...

Gleich hinter der Brücke kommt uns die Petrine entgegen, die offenbar weiter die Schlei hinauffahren will. Auch sie ist eine alte Bekannte, die wir schon öfters auf unseren Törns getroffen haben.

Kurz danach fahren wir an der Groninger Einmast-Seetjalk De Albertha vorbei, auf der grad das Segel gesetzt wird.

Je näher wir Kiel kommen, desto mehr Segelschiffe sehen wir. Hier im Bild rechts die Luciana, die wir bereits in Hamburg und in der Schleuse Brunsbüttel sahen (und auf der mit Sophie und Finn die zwei Matrosen fahren, die im vorigen Jahr mit uns auf der Hendrika waren). Links sieht man weit hinten die Bremer Gaffelketsch Seute Deern.

Später passieren wir die Stortemelk, ein schmucker Schoner unter holländischer Flagge.

 

In Kiel dann großes Gedränge an der Blücherbrücke - man könnte denken, es ist schon Kieler Woche, aber die ist erst im nächsten Monat.

Wir legen wieder mal "im Päckchen" an, machen an Backbord an der Stortemelk fest und bekommen dann an Steuerbord die Luciana als Gesellschaft.

Tja, und dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen. Während der Fahrt nach Kiel haben alle ihre Sachen gepackt, die Kabinen gereinigt und die Kombüse klariert, so dass alles für die nächste Gruppe bereit ist.

Als alle anderen von Bord sind, mache ich mit dem Käptn die Endabrechnung, wir bedanken uns nochmals bei ihm und seinen beiden Matrosen und machen uns dann auch auf die Heimreise.

 

 

 

Es war auch in diesem Jahr wieder ein toller Törn mit tollen Leuten; neben vielen "alten Salzbuckeln" hatten wir wieder ein paar Neulinge dabei, denen es aber auch gut gefallen hat. Und so freue ich mich jetzt schon auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: An Bord zum Frühjahrssegeln 2026!