Baubericht Zeven Provincien - Kapitel 1: Blick in den Bausatz


Unser östliches Nachbarland hat eben nicht nur die Firma Shipyard, die tolle Kartonmodelle anbieten, sondern u.a. auch die Firma Seahorse, die bereits einige interessante Segelschiffe am Start hat. Das stolze Flaggschiff von Michel de Ruyter ist das wohl bisher aufwändigste Modell aus dem Verlag von Tomaz Weremko, einem in Kartonmodellkreisen hoch geschätzten Meister der Zunft. 

Ich darf mich am Komplettpaket erfreuen, also einschließlich aller erhältlichen Zurüstsätze. Aber, das sei gleich zu Beginn klargestellt, es ist keine zweite Mercury, es gibt trotz vieler Lasercuts noch jede Menge auszuschneiden.

Werfen wir also gemeinsam einen Blick in die Zukunft von Bondens Werft:

Hier die Lasercutteile für die Lafetten der Geschütze, diverse Blöcke und Juffern aus dem 3-D-Drucker und die Rundhölzer, welche einen weitaus besseren Eindruck machen als die krummen Hölzchen für die Kolumbusflotte. Spannend sind ja die 3-D-Teile. Beispielhaft aus der Tüte geholt die Galionsfigur, und es gibt noch jede Menge weiterer Figuren, von denen ja das Schiff bekanntlich reichlich viele hat. Die Grätings sehen auch klasse aus. Auch sämtliche Geschützrohre kommen aus dem 3-D-Drucker. Als Lasercut dann noch viele Zierteile sowie die Teile für die Marsplattformen, die Eselshäupter, Laternen und noch ein bissel Kleinkram, den ich im Einzelnen noch nicht genau definieren konnte.

Ein großes Stück feiner Stoff ist mit allen Segeln und Flaggen bedruckt. Zwar nur einseitig, aber da habe ich mit den Segeln für die Mercury gute Erfahrungen mit einem extraharten Bleistift gemacht, mit dem sich auf der Rückseite die Linien der Nähte wunderbar nachzeichnen lassen.  Die Bauanleitung ist hinsichtlich der Textpassagen auf polnisch und englisch; die Bilder dazu zeigen viel, werden aber vermutlich mindestens genau so viele Fragen offen lassen wie die Bauanleitungen von Shipyard und anderen. Aber ok - das hier ist auch wirklich kein Einsteigermodell. Wie bereits erwähnt, es gibt ganz viel auszuschneiden. Als Lasercut gibt es noch das Spantengerüst und die erste und zweite Beplankung, wobei auf die zweite Laserplankenschicht dann noch ausgeschnittene Plankenstreifen kommen. Das wird spannend. Und es gibt sozusagen eine "nullte" Beplankungsschicht, nämlich die üblichen senkrechten Streifen zwischen den Spanten. Die kommen auch als Ausschneideteile. Das Basispaket umfasst allein schon ca. 70 A-4-Seiten, davon 6 Seiten Geschichte und 14 Seiten Bauanleitung.

So, das mal als ersten Eindruck. Ich sitze mit glänzenden Augen vor dem Kasten, sehe im Detail auch schon jede Menge Herausforderungen und bin freudvoll gespannt! Was zu so einem Projekt natürlich dazu gehört, ist eine umfangreiche Recherche. Und damit ist mal wieder ein Besuch in Lelystad auf der Bataviawerft fest eingeplant, um dort sowohl das 1:1-Spantengerüst samt Galionsfigur und Heckspiegel sowie das 1:10-Modell genauestens unter die Lupe zu nehmen und mit geschätzten dröllfzigtausend Fotos zu dokumentieren. Aber das soll mich nicht davon abhalten, schon mal anzufangen.