Berlin


Berlin? Berlin!

 

Zuerst denkt man ja, dass Berlin nun nicht unbedingt mit historischen Segelschiffen zu tun hat. Weit gefehlt! Auf den Berliner Gewässern schippern tolle Nachbauten, und ab und an kommt auch mal Besuch.

 

Die SEHNSUCHT

 

Im Jahr 2011 bekam ich gemeinsam mit Forumsfreunden die Gelegenheit, auf der SEHNSUCHT die Gewässer im Nordwesten Berlins zu befahren. Los ging es in Spandau.

Die Goldene Yacht SEHNSUCHT ist ein Nachbau eines Plattbodenschiffes, welches vor 400 Jahren dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg zu Repräsentationszwecken diente. Sie wurde 2009 aus Anlass der Landesgartenschau in Oranienburg gebaut, finanziert durch reichlich Fördermittel. Nähere Informationen zum Schiff findet man auf der Homepage des Vereins: http://www.goldene-yacht-oranienburg.de/

Leider war zu der Zeit, zu der wir mit dem Schiff unterwegs waren, das Stellen des Mastes und eine Fahrt unter Segeln nicht möglich. Dennoch war es ein unvergessliches Erlebnis! Die SEHNSUCHT ist in traditioneller Weise aus Holz gebaut; und nicht nur das, sondern auch mit jeder Menge Enthusiasmus, Begeisterung und Liebe zur Seefahrt.

Hier nun ein paar Bilder:

 

Die ROYAL LOUISE

 

Das Original war ein Geschenk vom britischen König William IV. an den preußischen König Friedrich Wilhem III. als Dank für die preußische Unterstützung beim endgültigen Sieg über Napoleon 1815 bei Waterloo. Das Schiff ist ein 1:2-Bau einer für die damalige Zeit typischen englischen Fregatte.

Nach wechselvoller Geschichte wurde sie nach dem WK II im Jahr 1947 endgültig abgewrackt.

1996 entstand die neue ROYAL LOUISE im Rahmen einer Arbeitsfördermaßnahme. Sie wird heute von einem Verein betrieben; vom Frühjar bis zum Spätherbst sieht man sie auf dem Wannsee und den Havelseen, von Spandau bis zum Jungfernsee. 

Weitere Informationen gibt es auf dieser Homepage: http://www.royal-louise.de/home.html

 

Beim selben Forumstreff, bei dem wir am Samstag auf der SEHNSUCHT schipperten, besuchten wir am Sonntag die ROYAL LOUISE an ihrem Liegeplatz am Wannsee. Leider war eine Fahrt nicht möglich; dennoch war es ein tolles Erlebnis, und wir bekamen vom Käpt'n des Schiffes viele interessante Informationen rund um das Schiff und dessen wechselvolle Geschichte. Und die Bilder sprechen für sich:

 

Wikinger in Berlin

 

Anlässlich einer Sonderausstellung im Martin-Gropius-Bau in Berlin zum Thema "Wikinger" reiste das dänische Vikingshipmuseum mit einem Nachbau eines Wikingerschiffes nach Berlin. Es lag dann einige Tage in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße am Ufer der Spree und konnte besichtigt werden.

Die Ausstellung selbst war auch höchst beeindruckend; davon habe ich leider keine Fotos.

Zum Nachlesen empfehle ich diese Seite: http://www.berlin.de/ausstellungen/archiv/3566037-3238788-die-wikinger.html

Hier nun meine mit dem Smartphone geschossenen Bilder:

 

...und ansonsten...

 

Maritim-historisch Interessierten empfehle ich dringend einen Besuch im Deutschen Technikmuseum. Dort gibt es einen umfangreichen und sehr vielfältigen Schifffahrtsbereich, der u.a. eine der größten Sammlungen an sog. Knochenschiffen zeigt. Das sind Schiffsmodelle, die früher von Seeleuten, die zu Kriegsgefangenen wurden, gebaut und an ihre Wärter verkauft wurden, um sich bessere Haftbedingungen zu erwirken. Gebaut wurden diese Modelle vorwiegend aus den Knochen der Tiere, die zur Nahrungszubereitung für die Gefangenen dienten - daher der Name.

Aber auch jede Menge andere historische Schiffsmodelle erfreuen den Modellbauer ebenso wie Freunde historischer Segelschiffe. Ein Highlight ist auf jeden Fall ein Modell der berühmten VASA im Maßstab 1:25, die ich ja hier auf dieser Seite auch im Original zeige - gebaut vom Großmeister des deutschen historischen Schiffsmodellbaus, Wolfram Mondfeld.

 

Berlin ist also auch in dieser Hinsicht allemal eine Reise wert.