Baubericht HMS Mercury, Kapitel 2: Spantengerüst, Erstbeplankung


 

Das Spantengerüst entsteht

Als erstes wurde die Kiellegung vollzogen. Ist ja hier eher eine Kielplatte und wird aus vier Teilen zusammengeklebt. Das ergibt 2 mm Stärke - das ist eine gute Basis für einen stabilen Rumpf. Nachdem also diese Teile ordentlich und sauber miteinander verbunden waren, ist mir so richtig bewusst geworden, was das für ein großer Eimer wird! Aber schaut selbst auf das zweite Bild - im Hintergrund ist die Papegojan mit Werft (1:96) zu sehen.
Es ist immer wieder schön, wenn aus relativ zweidimensionalen Teilen durch einfaches Zusammenstecken ein dreidimensionales Gebilde entsteht, bei dem man schon ahnt, was das mal wird. Nach dem Probestecken wurde es Ernst, und der Weißleim floß in Strömen.

Das Gerippe gewann zunehmend an Stabilität - und wieder einmal ist die hohe Qualität der gelaserten Teile zu loben - da passt einfach alles nahezu perfekt! Dann kam der Moment, in dem aus der HMS Mercury eine HMS Manta wurde - einfach einen schicken Heckspoiler fertigen und anbauen.

Und schon war es soweit und die ersten beiden Decksplatten kamen drauf. Das ist noch nicht das richtige Deck, also noch keine Planken und so, das kommt später. Warum man einige Bereiche des Spantengerüstes schwärzen sollte, erschloss sich mir nicht so richtig. Ok, da ist eine Luke, und wenn ich die nicht mit der Gräting schließe, kann man da reinschauen auf ein Stück Deck, und dann, mit ganz viel Verrenkungen, kann man vielleicht doch ein Stück weißen Karton sehen... Aber es war mir ganz recht, denn so konnte ich gleich mal testen, was das für Farben sind, die Shipyard mir da in den Karton gepackt hat. Acryl, ja. Aber Acrylfarbe ist eben nicht Acrylfarbe. Die hier ist alles andere als geruchsneutral, und das muss ich mir nicht geben. Also bleibe ich bei meinen auch für die Papegojan verwendeten Sorten (Schmincke und Valejo).

 

Die Erstbeplankung

Die Mercury bekommt drei Beplankungsschichten. Wie bei solchen Kartonmodellen üblich, besteht die erste aus senkrecht anzubringenden Streifen. Diese sorgen für eine realtiv homogene Oberfläche und verhindern das "Auftragen" bei den folgenden "richtigen" Beplankungsgängen. Schönheitspreise muss man bei diesem Arbeitsgang nicht gewinnen, und wenn da der Weißleim aus den Ritzen quillt, ist das nicht weiter schlimm - abwischen und gut ist, Hauptsache, man achtet darauf, dass die Ränder der Kartonstreifen stets auf Spantenkanten aufliegen. Das ist eine relativ zeitaufwändige und wenig spannende Arbeit - aber in Erinnerung an die nicht allzu lange zurückliegende Wantenknüpferei bei der Papegojan will ich mich überhaupt nicht beschweren...

Das Anbringen der kartontypischen Erstbeplankung ist aber auch nicht ganz ohne. Die schwierigsten Teile waren übrigens die die kleinen. Einen 2 cm breiten und 11 cm langen Streifen formt man wesentlich leichter als ein Teil, welches mal grad 2 x 1 cm hat. Aber wie bereits erwähnt: Bei diesem Arbeitsschritt gewinnt man keine Schönheitspreise. Wichtig ist, dass es keine "Treppenstufen" zwischen den einzelnen Teilen gibt - kleinere Spalten machen gar nix, da ja die nächste Beplankung waagerecht draufkommt. Bei der Papegojan war ich an der Stelle noch wesentlich aufgeregter...
Übrigens hat sich bereits heute meine Excel-Tabelle bezahlt gemacht. Die wenigen bisher verbauten Teile waren immerhin auf 6 Bögen verteilt. Und bei einem Teil bin ich zwischenzeitlich fast verzweifelt. Auf dem zweiten Bild, der Bugansicht, sieht man unterhalb der Teile mit den Ankerklüsen zwei schmale Streifen. Die Bauanleitung schweigt sich über die Nummer dieses Teils aber beharrlich aus. Immerhin sind die Nummern in ungefährer Reihenfolge ihres Anbaus vergeben. Ich habe daher im Ausschlussverfahren alle numerisch in der Nähe liegenden Teilenummern abgezählt und bin dann zu der Schlussfolgerung gekommen, dass das nur das Teil Nummer 46 sein konnte. Also hab ich in meiner Tabelle im Suchmodus die 46 gesucht. Kein Treffer. Hä? Ah, ja, stimmt, sind ja zwei Teile. In dem Fall heißen die Teile also 46l (links) und 46p (pechts).  (Polnisch: prawo). Und schwupps, war der Bogen 13 gefunden!
Immerhin sind es schon drei Bögen weniger. Aber das waren halt die mit den Spanten und den großen Plankenstreifen. Das geht nicht in dem Tempo weiter, dass die Zahl der Bögen abnimmt. Am Beispiel des weiter vorn bereits gezeigten Bogens 15 wird das deutlich: Von diesem nahm ich heute die Teile 23 bis 25 sowie 40 bis 44 - jeweils links und pechts - und die größte Teilenummer auf diesem Bogen ist die 466c.
Das heißt, mit der Zeit werden die immer mehr ausfleddern - um so wichtiger und richtiger meine Idee mit der Tabelle. Und ich sortiere die Bögen auch jedesmal brav wieder ebenso vorsichtig wie gewissenhaft in der richtigen Reihenfolge in den Stapel ein. Das hat echt schon Buchhalter-Dimensionen - boh, so wollte ich nie werden!

 

Ein Wort zur Qualität der Bilder: Leider sind beim Runterrechnen diese komischen Strichellinien entstanden. Mittlerweile passiert mir das nicht mehr, ich weiß, was ich damals falsch gemacht habe. Aber da ich die Originalaufnahmen nicht mehr habe, müssen es diese Fotos hier tun. Ich verspreche, dass auf späteren Seiten in diesem Bericht bessere Bilder zu sehen werden.